Bei Gebrauchtwagen hat man es öfter als einem lieb ist mit Tachomanipulation zu tun. Experten schätzen, dass ein Drittel aller jährlich gehandelten Gebrauchtwagen einen manipulierten Tacho haben. Besonders Autos aus der Mittelklasse bzw. oberen Mittelklasse sind besonders betroffen. Das liegt vor allem daran, dass hier die Gewinnmaschen am höchsten sind.
Also, was tun bei Gebrauchtwagen mit Tachomanipulation? Aufgrund der Tatsache, dass bei einer Tachomanipulation der Datenstand überschrieben wird, kann man nicht nachweisen, ob es davor bereits einen anderen Wert gab. Jedoch wird der Kilometerstand in einem Auto aus der heutigen Zeit nicht nur im Tachometer gespeichert. Diverse andere Geräte wie das Klimagerät, die Motorsteuerung oder der Fehlerspeicher haben den Kilometerstand hinterlegt. Wie genau die Carly App dabei helfen kann, einen manipulierten Tacho zu entlarven, schauen wir uns in den folgenden Absätzen genauer an.
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Wir zeigen euch aber nicht nur was ihr machen könnt, um eine Tachomanipulation nachzuweisen, sondern auch die besten Tricks und Tipps um einen manipulierten Gebrauchtwagen zu erkennen.
Warum ist es so wichtig, dass der Kilometerstand nicht nur an einer Stelle gespeichert wird?
Bei Autos in der modernen Welt ist es nicht anders als im restlichen teil der Technik-Welt. Eigentlich ist es noch viel schlimmer. Denn Technik ist und wird immer essenzieller. Was wir konkret damit meinen, sind die unzähligen Assistenzsysteme, die schier unendliche Anzahl an Komponenten, die in einem Auto verbaut sind oder die zahlreichen Möglichkeiten beim Konfigurieren. All das haben wir der sich weiterentwickelnden Technik zu verdanken.
Damit diese Vielzahl an Komponenten als gemeinsames System fungieren können, braucht es Steuereinheiten. Um die ständige Funktionalität dieser Geräte auch zu gewährleisten, benötigen wir Einheiten, die alles überwachen und Alarm schlagen, wenn etwas kaputt wird. Das sind im Fall von Autos die verschiedenen Steuergeräte.
Am Beispiel des Motorsteuergeräts lässt sich das gut veranschaulichen: Es überwacht sowohl ankommende als auch ausgehende Signale. Wenn etwas Verdächtiges durch die Schnittstelle läuft, schlägt es Alarm. Durch vorprogrammierte Fehlercodes weiß das Auto meist um was für einen Fehler es sich handelt, und ihr seht nur noch ein aufleuchtendes Lämpchen.
Jetzt gibt es die Problematik, dass auch diese Überwachungssysteme nicht ewig halten. Da wird es interessant. Um die Gefahr von Systemversagen zu minimieren, wird in den jeweiligen Steuergeräten mitgezählt, wie lange es bereits am Arbeiten ist. Je nach Funktion kann das in Form von zum Beispiel Kilometern sein, oder wie beim Klimagerät in Form von Betriebsstunden. Diese ist meist gleich mit den tatsächlichen Betriebsstunden des gesamten Kfz’s. Darüber hinaus gibt es eine weitaus größere Anzahl an Steuergeräten, die aber nicht Thema des Artikels sind.
Wie erkenne ich eine Tachomanipulation?
Bei rund jedem dritten Gebrauchtwagen, der in Deutschland gehandelt wird, ist der Tacho zurückgedreht. So weh es tut das zu sagen, mittlerweile gehört es leider zum Alltag, sich stärker mit der Analyse und Inspektion von Gebrauchtwagen auseinander zu setzen. Daher reicht der einfache Blick auf den Kilometerstand auch nicht mehr. Damit es für euch einfacher wird, haben wir einige Punkte zusammengetragen, die darauf hinweisen können, dass mit der Laufleistung des Autos etwas nicht stimmt.
Wie bei vielen anderen Dingen auch, ist es natürlich empfehlenswert, als Erstes etliche Unterlagen zu prüfen. Hier solltet ihr einen Blick in das Inspektionsheft werfen. Bei stärker motorisierten oder getunten Autos lohnt es sich definitiv auch den Typenschein zu überprüfen. Im Inspektionsheft finden sich die bereits gemachten Überprüfungen. Die Anzahl dieser kann bereits Aufschluss zum Alter des Autos geben. Darüber hinaus muss bei den meisten Reparaturarbeiten der Kilometerstand mit dem dazugehörigen Datum eingetragen werden.
An diesem Punkt müssen wir bedenken, dass die Betrüger all diese Dinge wissen, und wahrscheinlich kein Heft vorweisen werden, bei dem der Kilometerstand des letzten Sommers höher ist als der, der momentan am Tacho steht. Trotzdem können wir den Verkäufer nach weiteren Unterlagen wie Rechnungen der Reparaturen fragen. Fehlen Rechnungen oder besonders Untersuchungen, ist von einem Kauf dringend abzuraten.
Wer selber nicht viel Ahnung hat oder auf Nummer sicher gehen will, für den gibt es auch die Möglichkeit eines Gebrauchtwagenchecks, welcher vom ADAC oder anderen Prüforganisationen angeboten wird. Ein Nachteil dieses Vorhabens ist der organisatorische Stress, die Terminfindung und die Frage, wie man ein noch nicht gekauftes Auto dort hinbekommt.
Denn, wenn man davon ausgeht, dass der Verkäufer den Tacho manipuliert hat, wird dieser wahrscheinlich auch nicht einfach einwilligen den Wagen zu untersuchen, da für ihn ein strafrechtliches Verfahren die Folge sein kann und somit sein Ruf oder sein Unternehmen geschädigt werden könnte. Damit ihr auf diesen Check dennoch nicht verzichten müsst, hat Carly einen Gebrauchtwagencheck entwickelt. Dazu später noch mehr.
Kann der Verkäufer ein vollständiges Inspektionsheft vorweisen, ist das schon mal ein guter Anfang. Wenn er dann noch einen validen Gebrauchtwagencheck vorzeigen kann, ist das umso besser. Wir haben dann noch einen letzten Tipp für euch. Dieser wäre, den Innenraum des Fahrzeugs genauer zu inspizieren. Egal wie gut der Vorbesitzer auf sein Auto acht gegeben hat, früher oder später wird sich die ständige Benutzung sichtbar machen.
Üblicherweise finden sich diese Gebrauchsspuren deutlich an Lenkrädern und Sitzen. Ist auch logisch, da man als Fahrer schwer auf eines der beiden Dinge verzichten kann. Hilfe können gut gepflegte Autos von Freunden sein, um ein Gefühl für die natürliche Abnutzung nach einem gewissen Kilometerstand zu erhalten. Dazu sollen diese am besten neu sein oder zumindest die originalen Kilometer eingetragen haben.
Kommen wir zurück zu den Sitzen. Sind diese bei geringem Kilometerstand, wie beispielsweise 25.000 km bereits sichtbar eingesessen oder zeigen ungewöhnlich starke Alterserscheinungen, kann das ein Zeichen für einen manipulierten Tachostand sein. Je nach Ausstattung und Qualität der verwendeten Materialien finden sich weitere Gebrauchsspuren an den restlichen Elementen der Innenausstattung, zum Beispiel an den Fensterhebern, den Knöpfen oder dem Schalthebel.
Was ist der Gebrauchtwagencheck von Carly?
Wie wir nun wissen wird am Gebrauchtwagenmarkt so einiges getrickst. Den Tacho zu verstellen ist kein Kavaliersdelikt, wird aber dennoch bei rund dreißig Prozent der Gebrauchtwagen gemacht. Damit entsteht für Privatpersonen sowie für den Staat ein enormer wirtschaftlicher Schaden.
Mit dem Ärger bleiben dann jene, die das Auto gekauft haben. Da Autos bekannterweise immer mehr mit Technik vollgepackt werden, gibt es hier für uns einige Möglichkeiten, daran herumzupfuschen. Routinierte Tacho Gauner schauen tief in das Innere der Brodelektronik hinein. Die guten von ihnen wissen an welchen Rädchen gedreht werden muss, damit am Ende so wenig wie möglich von der Realität zu sehen ist. Deswegen ist es so schwer, eine professionelle Tachomanipulation aufzudecken. Für Otto normal Verbraucher schon ein Ding der Unmöglichkeit. Geschweige denn der Tatsache, das man bei einem Gebrauchtwagenkauf nicht mal eben so den voll ausgestatteten Laptop mitbringt, um von Hand alle Steuergeräte auszulesen. Das ist auch nicht mehr weiter nötig.
Mit dem Wort Steuergeräte ist das Stichwort gefallen. Die App von Carly erlaubt selbst denjenigen von euch, die wenig bis gar nichts mit Autos am Hut haben, mal das eigene Fahrzeug von einer anderen Seite zu sehen. Das macht die App möglich, indem sie mithilfe des richtigen Adapters in die Steuergeräte des Autos kommt und diese ausliest. Auch wenn es sich ähnlich anhört wie das vorher beschriebene Verfahren der Tacho Betrüger, so ist die Carly App selbstverständlich legal und macht das mit voller Absicht. Mit einem Adapter von Carly lassen sich diverse Einstellungen vom Smartphone aus verändern und anpassen. Eine weitere Funktion ist der Gebrauchtwagencheck.
Diese Funktion hat nichts mit einer Codierung zu tun, greift aber ebenso auf das System des Autos zu. Es liest die an Bord befindlichen Steuergeräte aus und vergleicht alle Daten. Wie wir vorher schon gesagt haben, können diese Daten von Profis umgeschrieben werden. Ein Vorteil für uns ist, dass das nicht bei allen Daten möglich ist. Dabei ist es nicht wichtig, welche Bereiche eines Autos manipuliert wurden.
Hier ein Beispiel: Ein Profi wird damit beauftragt, den Tachostand eines 3 Jahre alten Autos von 105.000 km auf 40.000 km zurückzudrehen. Der durchschnittliche Benziner wird im Jahr ca. 18.00 km bewegt, ein Diesel 25.000 km. Daher sind die 40.000 km durchaus plausibel, die 105.000 km bei Vielfahrern aber definitiv möglich. Der Profi dreht am normalen Tachostand, an dem des Motorsteuergeräts und am Getriebe. Worauf er nicht zugreifen kann, ist das Klimagerät, welches eine Betriebszeit von 2000 Stunden aufweist. Soweit kann man von außen nicht mehr einsehen, dass ein sechsstelliger Kilometerbetrag hinter den 40.000 km steht.
Wird aber nun die Carly App mit dem Gebrauchtwagencheck aktiviert, liest das Gerät alle Daten aus. Nun schlägt es Alarm. Und warum? Durch eine einfache Rechnung wird deutlich, dass das Auto bei 105.000 km mit rund 50 km/h bewegt worden sein muss. Durchaus plausibel, wenn das Auto gleichermaßen in der Stadt sowie der Autobahn bewegt wurde. Bei einem Kilometerstand von 40.000 km und 2000 Betriebsstunden wäre das eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 km/h. Wer nicht täglich im Londoner Stadtverkehr unterwegs ist, erreicht niemals eine solch niedrige Geschwindigkeit.
Dieses Verfahren ist natürlich mit allen möglichen Daten möglich. Das Beispiel dient nur der Veranschaulichung um zu zeigen, wie weitreichend die Carly App die Daten analysiert. Und das Beste kommt zum Schluss: Ihr könnt das in wenigen Minuten machen, also fragt beim nächsten Mal einfach, ob ihr eine kurze Probefahrt machen könnt, stellt euch an ein ruhiges Plätzchen, und lasst den Carly Adapter seine Arbeit machen. Wenn alles passt, steht einem Kauf nichts mehr im Wege.