Wer hätte gedacht, dass bei rund einem Drittel aller in Deutschland verkauften Gebrauchtwagen der Tacho manipuliert wurde. Das bringt den bösen Buben der Branche rund sieben Milliarden an Mehreinnahmen durch die Steigerung des Verkaufspreises. Dieser Betrag ist erschreckend hoch … zeigt aber auch, wie attraktiv und verlockend eine Tachomanipulation sein muss. Umso wichtiger ist es, beim Kauf eines Gebrauchtwagens auf der Hut zu sein und alle Möglichkeiten zu nutzen, um eine mögliche Tachomanipulation aufzudecken.
Also, welches Gerät zum Aufdecken von Tachomanipulation? Allen voran ist hier natürlich eine entsprechende App fürs Handy zu nennen. Der große Vorteil ist, dass man mit dem Handy bereits einen kleinen Computer mit sich führt und somit keine weiteren externen Geräte braucht. Bei der Auswahl der richtigen App sticht die Carly App im Markt heraus. Sie hat diverse Funktionen und ist eine der zuverlässigsten Apps auf dem Markt. Und das Beste ist, dass ihr mit der Carly App nicht nur eine mögliche Tachomanipulation aufdecken könnt, sondern noch viel viel mehr … aber dazu später mehr.
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Wir zeigen euch in diesem Beitrag, was es in Bezug auf eine mögliche Tachomanipulation so alles auf sich hat, welche weiteren Möglichkeiten es gibt, um einer solchen Tachomanipulation auf den Grund zu gehen und welche sonstigen Funktionen die Carly App sonst noch bietet.
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Tachomanipulation ist schwerer denn je
In den guten alten Zeiten brauchte man tatsächlich nur lange genug rückwärtszufahren oder auch eine Bohrmaschine an der Tachowelle anzuschließen und rückwärts laufen zu lassen, um den Tachostand aufzupeppen. Diese Zeiten sind lange vorbei. Heute arbeiten in einem modernen Fahrzeug 50 bis 100 verschiedene Steuergeräte, die jedes für sich für eine andere spezifische Aufgabe zuständig sind. Das eine Steuergerät kontrolliert die Klimaanlage, ein anderes die Benzineinspritzung oder die Lichtanlage. Aber auch Service- und Wartungsintervalle werden in einem Steuergerät verarbeitet und eben auch der Tacho.
Steuergeräte verraten Betrüger
Nun ist es so, dass der Kilometerstand nicht nur im Tacho Steuergerät gespeichert wird, sondern natürlich auch im Steuergerät für die Serviceintervalle. Das mag vielleicht auch jedem einleuchten. Aber auch die Schließanlage speichert die Kilometerstände, ebenso die Klimaanlage und viele andere. Und genau hier liegt die große Chance, dass die Manipulierer einen Fehler gemacht haben und nicht alle Steuergeräte geändert haben.
Ist ein wahrer Profi am Werk, wird es hinterher sicher schwierig, die Tachomanipulation aufzudecken. Aber das sind die wenigsten. Die meisten sind Amateure oder einfach Privatpersonen, die ihr Glück versuchen.
Und hier kommt die Carly App ins Spiel. Nachdem man sie an dem fraglichen Fahrzeug angeschlossen hat (hierzu braucht man neben der App noch den sogenannten OBD-2 Stecker von Carly, den man ganz leicht über die Website von Carly bestellen kann) kann sie ihre Analyse machen. Dabei prüft sie die relevanten Steuergeräte, aber auch die Betriebsstunden des Fahrzeugs auf Plausibilität. Sind überall die gleichen Tachostände vermerkt? Ist z.B. im Service Intervall-Steuergerät bereits der 120.000 km Ölwechsel als Nächstes dran, obwohl der Wagen angeblich erst 80.000 gelaufen ist und zunächst der 85.000 km Ölwechsel angezeigt werden sollte? Passen die Betriebsstunden zu den gefahrenen Kilometern?
Am Ende erhält man eine Zusammenfassung des Checks und weiß danach, ob mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit am Tacho gedreht wurde oder nicht. Lässt der Verkäufer den Check erst gar nicht zu, hat er vermutlich etwas zu verbergen und man sollte die Finger von dem Fahrzeug lassen. Jeder seriöse Verkäufer hat nichts zu verbergen und sollte der Analyse zustimmen.
Weitere Tipps zum Aufdecken von Tachomanipulation
Am Ende ist es eine Mischung aus den Ergebnissen der Carly App und weiteren Faktoren, die einem ein sicheres Gefühl geben, dass mit dem Fahrzeug alles in Ordnung ist … oder eben auch nicht. Hier also noch weitere Mittel und Wege, um auf den Tachostand zu schließen:
Hinweis zum Ölwechsel
Üblicherweise hängt im Motorraum ein Aufkleber oder Anhänger auf dem der Kilometerstand für den nächsten Ölwechsel notiert ist. Prüft diesen auf Plausibilität. Wenn z.B. laut Hersteller ein Ölwechsel alle 20.000 km fällig ist und der Tachostand 45.000 aufweist, sollte der nächste Ölwechsel also bei 60.000 km fällig sein. Steht nun auf dem Aufkleber z.B. 80.000 bedeutet dies, dass der Wagen sicher bereits über 60.000 km gelaufen ist.
Scheckheft/TÜV-Berichte/Rechnungen
Lasst euch das Scheckheft, den letzten TÜV-Bericht und auch Wartungs- und Reparaturrechnungen vorlegen. Schaut euch die Angaben genau an. Ein Scheckheft sollte lückenlos sein und der TÜV-Bericht aktuell. Auf allen Unterlagen und eben auch auf Wartungs- und Reparaturrechnungen sind immer auch die Kilometerstände notiert. Passt das mit allen anderen Angaben zusammen? Oder kann der aktuelle Eigentümer keines dieser Dokumente vorlegen? Da sollten die Alarmglocken ganz laut bimmeln.
Weitere Möglichkeiten
Ihr könntet versuchen, den Vorbesitzer des Fahrzeuges ausfindig zu machen, um ihn zu fragen, mit wie vielen Kilometern er das Fahrzeug seinerzeit verkauft hat. Auch die Reifen können Aufschluss zum Alter und zur Fahrleistung des Wagens geben. Insbesondere bei jüngeren Fahrzeugen mit einer Laufleistung von bis zu 30.000 km. Ist der Wagen Baujahr 2017 und die Reifen aber aus dem Jahr 2018 oder sogar 2019 ergibt dies keinen Sinn. Nur wenn die wirkliche Fahrleistung höher ist als der Tacho aufweist, hätte bereits ein Reifenwechsel angestanden. Übrigens: Anhand der auf jedem Reifen angebrachten vierstelligen DOT-Nummer kann man das Herstellungsjahr der Reifen erkennen. Die ersten beiden Ziffern verweisen auf die Kalenderwoche und die letzten beiden auf das Jahr. Eine DOT-Nummer von 2518 heißt also: 25. Kalenderwoche im Jahr 2018.
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So, jetzt wisst ihr, wie ihr möglichen Betrügern auf die Schliche kommt. Hierbei ist wie gesagt der Einsatz der Carly App in Kombination mit den zuvor genannten Maßnahmen am zuverlässigsten. Je mehr man alles prüft, desto sicherer kann man sein, ein nicht manipuliertes Fahrzeug zu erwerben.
Wie eingangs erwähnt, kann die Carly App aber noch viel mehr als “nur” mögliche Tacho Manipulationen aufzudecken.
Was kann die Carly App sonst noch?
Der mögliche Nachweis einer Tachomanipulation ist nur ein ganz kleiner Teil des riesigen Funktionsumfangs der Carly App. Nachfolgend stellen wir euch die wichtigsten weiteren Funktionen vor.
Codieren
Unter Codieren versteht man das Einstellen der unterschiedlichsten Fahrzeugfunktionen. Durch Codieren kann man sein Fahrzeug individualisieren. Mit der App kann man z.B. einstellen, ob man die Start/Stopp Automatik dauerhaft abstellen möchte oder wie genau das Tacho Display beleuchtet sein soll. Natürlich kommt es dabei immer auf das Fahrzeug und die Möglichkeiten an, die der entsprechende Hersteller bietet.
BMW-Wartungsfunktionen
Insbesondere für BMW lassen sich viele Wartungsarbeiten abfragen und zum Teil selbst durchführen. So könnte man z.B. seinen Ölwechsel selbst machen und die Wartungsfunktion dafür verwenden, um den Service zurückzusetzen und die Wartung als durchgeführt zu markieren. Auch eine neue Batterie kann man so problemlos am Fahrzeug anmelden. Das spart viele Nerven, Zeit und eine Menge Geld, da man nicht mehr so oft in die Werkstatt fahren muss.
Auslesen von Fehlercodes
Bei jedem Fahrzeug passieren ständig kleinere und auch größere Fehler. Meistens bekommt man davon gar nichts mit, weil sich moderne Fahrzeuge selbst regulieren. Wird z.B. von einem Sensor festgestellt, dass die im Steuergerät hinterlegte Menge an Benzin bei der Einspritzung zu hoch ist, reguliert das Auto dies nach. Diese Fehlercodes kann man auslesen, analysieren und wieder auf Null setzen. Stellt man nun selbst fest, dass ein Fehlercode immer und immer wieder auftritt, kann man der Sache auf den Grund gehen, bevor ein größeres Problem daraus wird. Fehlercodes sollte man aber nur löschen, wenn man auch weiß was man tut. Löscht ihr nämlich die falschen Codes, kann das zu einer Einschränkung eurer Sicherheit führen.
Zudem diagnostiziert Carly das Fahrzeug und gibt anhand von Ampelfarben Aufschluss über die allgemeine “Fahrzeug Gesundheit”.
Abfrage von Echtzeitdaten
Während des Betriebs könnt ihr über diese Funktion jederzeit Daten abrufen z.B. zum Kraftstoffverbrauch, Drehmoment, Turbo Ladedruck etc. Dies gibt einen interessanten Einblick in das Fahrzeug. Außerdem kann man so seinen Kraftstoffverbrauch besser kontrollieren und optimieren.
Automatikgetriebe
Ein modernes Automatikgetriebe lernt mit, um sich besser an den Fahrstil des Fahrers anzupassen. Habt ihr den Wagen gebraucht gekauft, könnt ihr diesen Speicher auf Null stellen und so bewirken, dass sich der Wagen nun auf euren Fahrstil anpasst.
Fassen wir noch einmal zusammen
Es geht darum herauszufinden, welches Gerät man braucht, um eine mögliche Tachomanipulation aufzudecken. Hier haben wir die Carly App auf Herz und Nieren geprüft und können diese mit voller Überzeugung weiterempfehlen. Die Carly App prüft die Plausibilität in den Steuergeräten und kann so berechnen, ob es zu einer Manipulation gekommen ist. Ist man im Besitz der App (die es übrigens im Apple Store und bei Google Play auch in einer abgespeckten kostenlosen Version gibt), kann man zudem die vielen weiteren Funktionen der App nutzen wie z.B. die Diagnosefunktion, das Codieren oder die Abfrage von Echtzeitdaten. Bitte prüft vor dem Kauf unbedingt, welche Funktionen bei eurem Auto verfügbar sind. Denn nicht alle Funktionen von Carly können bei jedem Auto oder Modell verwendet werden.
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Wir hoffen natürlich, dass ihr noch nie einem Betrüger aufgesessen seid und mit den Tachoständen alles in Ordnung war. Für die Zukunft wisst ihr nun, wie ihr auf Nummer Sicher gehen könnt.