Was hilft gegen Tachomanipulation?

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Ein erschreckender Fakt: ca. ein Drittel aller in Deutschland verkaufter Gebrauchtwagen hat einen manipulierten Tacho! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen … Es bedeutet also, dass von den rund 7 Millionen Gebrauchtwagen, die jährlich den Besitzer wechseln, rund 2,3 Millionen Fahrzeuge keinen korrekten Tachostand haben. Eine wirklich enorme Zahl, die den unseriösen Verkäufern bis zu 7 Milliarden Euro an Mehreinnahmen einbringen. Aber wie schützt man sich denn nun davor?

Was kann man gegen Tachomanipulation tun? Es gibt viele Maßnahmen, die man ergreifen kann, um sich vor einer Tachomanipulation zu schützen. Wir zeigen euch alle möglichen Tricks und Kniffe, um einer möglichen Manipulation des Tachos auf die Schliche zu kommen. Die Wahrscheinlichkeit, dann noch übers Ohr gehauen zu werden geht gegen Null. Wir schlagen also vor, beim Kauf eines Gebrauchtwagens so viele Tipps wie möglich aus der kommenden Liste zu beherzigen.

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Steigen wir gleich voll ein. Wir haben euch nachfolgend acht wertvolle Tipps zusammengestellt, um eine Tachomanipulation aufzudecken:

1.  Serviceheft & TÜV-Berichte

Ein seriöser Verkäufer kann ein einwandfreies und durchgehend geführtes Scheck- bzw. Serviceheft vorlegen. Alle Wartungen etc. werden in das Serviceheft mit dem Kilometerstand eingetragen. Fehlen hier Angaben oder wirkt sonst etwas “komisch” sollte man hellhörig werden. Auch wenn z.B. der Stempel der Werkstatt immer gleich aussieht (also insbesondere die Stärke der Stempeltinte. Das ist im wahren Leben nie so und deutet darauf hin, dass Einträge gemacht und hintereinander abgestempelt wurden) oder die Unterschrift des Mechanikers immer mit dem gleichen Stift und Druck erfolgte. Auch TÜV-Berichte zur allgemeinen Hauptuntersuchung bzw. Abgassonderuntersuchung sollten vorgelegt werden können. 

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2. Wie wirkt der Wagen im Allgemeinen?

Ob ein Fahrzeug 90.000 oder 100.000 Kilometer gefahren wurde, kann man so sicher nicht feststellen. Aber ein Wagen, der angeblich erst 50.000 km gefahren ist, sollte noch keine zu starken Verschleißspuren aufweisen. Wie sehen die Sitzpolster aus? Ist das Armaturenbrett verkratzt oder wirkt blind (Hinweis auf ältere Plastikteile, bei denen der Weichmacher schon verflogen ist und das Material brüchig wird)? Wie wirken Lenkrad (speckig?) und der Rest des Innenraums (abgewetzt, alt, verschlissen)? Natürlich gibt es Unterschiede in der Pflege, dennoch kann man hier einiges ablesen.

3. Hinweis zum Ölwechsel

Auch wenn man heutzutage meist durch Warnlampen etc. auf einen anstehenden Ölwechsel hingewiesen wird, ist es immer noch Gang und Gäbe, dass die Werkstatt einen Anhänger oder Aufkleber in der Nähe des Ölstutzens anbringt. Darauf wird der Kilometerstand für den nächsten Ölwechsel vermerkt. Natürlich kann dies je nach Modell und Marke variieren. Meist zwischen 10.000 und 40.000 Kilometern. Nun stellt euch folgende Situation vor: Bei dem von euch ausgewählten Gebrauchtfahrzeug soll laut Bedienerhandbuch ein Ölwechsel alle 25.000 km erfolgen. Auf dem Tacho stehen 60.000 km und auf dem Aufkleber für den nächsten Ölwechsel 100.000 km. Hier kann etwas nicht stimmen. Selbst für den Fall, dass gerade erst ein Ölwechsel gemacht wurde, wäre der nächste dann bei spätestens 85.000 km fällig. Das bedeutet also, dass der Wagen wahrscheinlich mindestens bereits 75.000 km auf dem Buckel hat. 

Bevor wir mit traditionellen Methoden zur Aufdeckung von Tachomanipulation weitermachen, möchten wir euch gerne ein kleines Sahne Stückchen vorstellen. Bei der Suche nach einer technischen Lösung sind wir auf die Carly App gestoßen … und was soll ich sagen … wir haben uns verliebt. Unglaublich, was diese App so drauf hat. Aber seht selbst …

Um die Arbeitsweise der App besser zu verstehen, hier zunächst ein paar Grundlagen zum Thema Steuergeräte:

Das Zauberwort heißt: Steuergeräte

In einem modernen Fahrzeug sind bis zu 80 oder sogar 100 Steuergeräte verbaut. Jedes einzelne ist für eine spezifische Aufgabe zuständig. Es gibt also z.B. ein Steuergerät für die Klimaautomatik, eins für die Zentralverriegelung und eines für die Benzineinspritzung. Nun ist es so, dass der Tachostand nicht nur in dem Tachometer-Steuergerät abgespeichert wird, sondern auch in vielen anderen Systemen. Dies ist z.B. wichtig für die Wartungsintervalle und andere Nachweise. Will man also nun den Tachostand verändern, muss man dies manuell in allen Systemen tun … und dabei entstehen glücklicherweise Fehler. Wenn man es nicht mit einem absoluten Profi zu tun hat, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass einzelne Steuergeräte übersehen werden … und schnapp, da kriegen wir den Übeltäter. 

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4. Tachomanipulation mit einer App aufdecken

Die Carly App hat neben vielen anderen Funktionen auch eine Diagnose Funktion, mit der man Tachomanipulation aufdecken kann. Dabei prüft die App, ob in allen relevanten Steuergeräten derselbe Tachostand hinterlegt ist. Außerdem werden Daten zu den Betriebsstunden analysiert. Am Ende erhält man eine Zusammenfassung und wird auf mögliche Unstimmigkeiten aufmerksam gemacht. Ein wirklich mächtiges Tool mit dem man auf elegante Weise Betrügern das Handwerk legen kann. Man muss dazu einfach die App über den Carly Adapter mit dem betreffenden Fahrzeug verbinden und schon kann die Carly App ihre Arbeit machen. Sollte der Verkäufer dies nicht zulassen, kann man praktisch davon ausgehen, dass hier etwas faul ist. Ein seriöser Verkäufer sollte nämlich kein Problem mit der eingehenden Prüfung haben. 

Tachomanipulation Hilfsmittel selber machen

Übrigens: Die Carly App kann noch viel mehr. Hat man sie einmal installiert, kann man auch die Fehlercodes des Fahrzeugs auslesen, einen Bericht zur Fahrzeug Gesundheit abrufen, Wartungen selbst durchführen und dies in den Service Einstellungen speichern, Echtzeitdaten während der Fahrt erhalten z.B. zum Spritverbrauch und das Fahrzeug selbst codieren und so Dutzende individueller Einstellungen vornehmen. Der Funktionsumfang ist wirklich enorm. Prüft aber vor dem Kauf auf jeden Fall ab, welche Funktionen bei eurem Auto möglich sind. Denn nicht alle Funktionen sind für jede Automarke konzipiert.

5. Den/Die Vorbesitzer kontaktieren

Solltet ihr die Möglichkeit haben, vor dem Kauf in die Zulassungsbescheinigung Teil II Einblick zu nehmen, könntet ihr darüber den bzw. die Vorbesitzer ersehen und ggf. kontaktieren. Wenn dieser das Fahrzeug vor 2 Jahren vielleicht mit 50.000 km verkauft hat, kann es heute wohl kaum eine Laufleistung von 45.000 haben. Ein kleiner Tipp noch: Ein Händler muss euch ungefragt mitteilen, ob er das Fahrzeug von einem “fliegenden Zwischenhändler” gekauft hat, der nicht in den Papieren vermerkt ist. 

6. Auch die Reifen können Aufschluss über die Fahrleistung geben

Insbesondere bei jüngeren Fahrzeugen mit angeblich weniger als 30.000 km können die Reifen bei der Ermittlung der tatsächlichen Fahrleistung helfen. Die wenigsten Menschen wissen, dass auf jedem Reifen ein Herstellungsdatum aufgebracht ist. Diese DOT Nummer besteht aus vier Ziffern, wobei die ersten beiden auf die Kalenderwoche verweisen und die letzten beiden auf das Herstellungsjahr. Aber wie kann das helfen? Folgender Fall: Das Fahrzeug wurde im Mai 2018 erst zugelassen. Man kann man somit davon ausgehen, dass die Reifen maximal im März oder April 2018 (oder eben auch früher) produziert wurden. 

tachomanipulation erkennen mit app

Stammen die Reifen hingegen aus einer Zeit nach der Erstzulassung, muss man sich fragen warum. Bei einer angeblichen Laufleistung von 30.000 km sollten eigentlich noch die ersten Reifen in Gebrauch sein. Hier sieht es also so aus, als hätte das Fahrzeug eine höhere KM-Leistung und brauchte daher bereits einen neuen Reifensatz. 

7. Zieht statistische Daten heran

Wer hätte gedacht, dass auch Statistik helfen kann? Laut einer Erhebung beträgt die durchschnittliche Fahrleistung in Deutschland 15.000 km pro Jahr. Wird euch nun ein 6 Jahre altes Fahrzeug mit angeblich nur 60.000 km angeboten, obwohl es statistisch gesehen mindestens hätte 90.000 km Laufleistung haben sollte, sollte man das mal bei dem Verkäufer genau hinterfragen. Natürlich kann es sein, dass der Wagen weniger gefahren wurde, als der Durchschnitt, aber immerhin sollte es dafür dann auch eine Erklärung geben, wie z.B. das es sich bei dem Vorbesitzer um einen 80-jährigen Mann handelte, der den Wagen nur wenig bewegte. 

8. Wartungs- und allgemeine Reparaturrechnungen

Im Laufe der Jahre ist immer mal etwas am Fahrzeug zu warten bzw. zu reparieren. Fragt nach den entsprechenden Rechnungen. Sollte der Verkäufer diese nicht haben, bittet ihn Kopien bei der Werkstatt anzufordern. Auf allen Rechnungen im Zusammenhang mit einem Fahrzeug ist ebenfalls der Kilometerstand vermerkt und kann Aufschluss über die Geschichte geben. Vielleicht werden euch ja nicht alle Rechnungen vorgelegt … wenn auf drei älteren Rechnungen (aus drei verschiedenen Jahren) jedoch immer eine Differenz von 20.000 km zum letzten KM-Stand zu ersehen ist, kann man das entsprechend hochrechnen. 

Hier nochmal ganz konkret an einem Beispiel: Eine Rechnung von Mai 2016 gibt einen Kilometerstand von 35.000 km an. Eine weitere aus Juni 2017 55.000 und eine dritte vom April 2018 72.000. Es wurden also im Laufe von drei Jahren immer so rund 20.000 km pro Jahr gefahren. Rechnet man weiter bis April 2020, müssten es demnach rund 100.000 km sein. Stehen auf dem Tacho aber nur 80.000, ist hier sicher etwas nicht in Ordnung. 

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Fazit

Ein Drittel aller in Deutschland verkaufter Gebrauchtwagen weist einen manipulierten Tacho auf. Umso wichtiger ist es, ein Fahrzeug vor dem Kauf auf Herz und Nieren zu prüfen. Schließlich will man nicht übers Ohr gehauen werden. Wir haben euch acht Wege aufgezeigt, wie man einer möglichen Tachomanipulation auf die Schliche kommen kann. Ganz besonders die App Lösung ist ein ziemlich verlässlicher Weg … aber auch die anderen sieben Methoden geben zusammen Aufschluss über die Seriosität des Verkäufers. Nutzt so viele der Möglichkeiten, wie möglich und macht euch ein Bild des wirklichen Tachostandes und damit Wert des Wagens. 

Denke daran, dass jedes Auto unterschiedliche Software und Module eingebaut hat. Daher variieren die spezifischen Funktionen von Modell zu Modell.


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