Was ist ein Fehlerspeicher?

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In einem modernen Auto sind heutzutage zahlreiche Steuergeräte verbaut, die alle in einem komplexen Gesamtsystem miteinander verbunden sind. Doch wie können mögliche Defekte in diesem System erkannt und lokalisiert werden? Hier kommt der Fehlerspeicher ins Spiel. Was dieser genau ist und welche Funktion er im Fahrzeug übernimmt, klären wir in diesem Artikel.

Also, was ist der Fehlerspeicher eines Autos? Der Fehlerspeicher stellt eine Komponente im Fahrzeug-Gesamtsystem dar, welche die Aufgabe besitzt Defekte oder Störungen im Bereich der Technik, Mechanik, Sensorik oder Elektronik des Fahrzeugs aufzuzeichnen und zu speichern. Erkannt werden diese Fehler über die während des Fahrzeugbetriebs regelmäßig durchgeführte Diagnose aller relevanten Systeme. Auftretende Mängel können so rechtzeitig behoben und größere Schäden dadurch verhindert werden.

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Aber wie funktioniert das Auslesen dieses Speichers und besteht die Möglichkeit dies selbst auszuführen? Welche Daten werden überhaupt gespeichert? Die Antworten auf diese und weitere Fragen findet ihr in den folgenden Abschnitten.

Welche Fehlerdaten werden im Fehlerspeicher gesammelt?

Grundsätzlich existieren in einem Fahrzeug eine Reihe verschiedener Steuergeräte sowie zahlreiche Sensoren, die allesamt miteinander verknüpft sind. Da es durch die hohe Komplexität dieser Fahrzeug-Systeme auch für Profis kaum noch realistisch ist jedes Zusammenspiel der einzelnen Teile zu erkennen und zu überprüfen, wurde die sogenannte On-Board-Diagnose (OBD2) eingeführt. Diese läuft während des Betriebs eines Fahrzeugs automatisch ab und prüft in regelmäßigen Abständen die Funktionsfähigkeit aller relevanten Fahrzeugeinrichtungen. Dabei werden auftretende Unregelmäßigkeiten oder nicht plausible Messwerte erkannt, welche dann im Fehlerspeicher abgelegt werden.

Gespeichert werden prinzipiell alle Störungen und technischen Defekte im Fahrzeug, wozu unter anderem Probleme beim Abgasausstoß, Fehler an den Achsen oder den Bremsscheiben sowie problematische Öl- oder Kühlflüssigkeitsstände gehören. Jedem auftretenden Fehler wird im Rahmen der Diagnose ein eigener vierstelliger Code zugeordnet, welcher dann im Speicher hinterlegt wird.

Beispielsweise steht der Code-Bereich P0115-P0119 für Probleme (P) mit der Motor-Kühlwassertemperatur, der Bereich P0230-P0233 bezeichnet einen Fehler der Kraftstoffpumpe und die Ziffern P0780-P0784 deuten auf einen Defekt der Gangschaltung hin.

Allerdings ist nicht jeder gespeicherte Fehler auch tatsächlich relevant, da unter Umständen auch falsche Messwerte auftreten und eine Fehlermeldung hervorrufen können. Daher wird grundsätzlich zwischen statischen und sporadischen Fehlern unterschieden, wobei sporadische Fehler automatisch gelöscht werden, wenn sie über eine bestimmte Anzahl an Fahrzyklen hinaus nicht mehr auftreten. Als Fahrzyklus wird hierbei bereits das Ein- und wieder Ausschalten der Zündung gewertet.

Wann sollte der Fehlerspeicher ausgelesen werden?

Jetzt wissen wir, dass dieser Fehlerspeicher existiert und die Daten für uns hinterlegt, aber wie genau kann dieser denn jetzt ausgelesen werden und wie oft sollte das geschehen?

Zunächst einmal gilt, dass es weder für alte noch für moderne Autos ein vorgeschriebenes Zeitintervall gibt, nach dessen Ablauf der Speicher ausgelesen werden muss. Allerdings ist es durchaus sinnvoll, für sich selbst einen solchen Zeitraum festzulegen, nach dem der Speicher auf relevante Meldungen überprüft wird. So können beispielsweise auch kleinere Störungen oder Defekte einfach und schnell gefunden werden, bevor sie sich zu größeren Schäden entwickeln, die dann bei der Reparatur richtig ins Geld gehen. Ihr könnt also durch regelmäßige Prüfung des Fehlerspeichers sozusagen bares Geld sparen.

Spätestens allerdings, wenn ein oder mehrere Symbole auf dem Armaturenbrett beginnen zu blinken oder zu leuchten, wird es Zeit den Speicher auszulesen. Selbstverständlich gibt es dafür jederzeit die Möglichkeit eine Werkstatt aufzusuchen, aber ihr könnt die gespeicherten Daten mit nur wenigen Hilfsmitteln auch allein überprüfen, selbst wenn ihr vollkommene Laien auf diesem Gebiet seid. Notwendig sind dazu entweder ein entsprechendes Diagnosegerät, ein Laptop oder einfach euer Smartphone.

Ist das Auslesen bei jedem Fahrzeug so einfach möglich?

Da der Fehlerspeicher eine Komponente des bereits erwähnten On-Board-Diagnosesystems (OBD2) darstellt, ist es natürlich zwingend erforderlich, dass euer Fahrzeug mit diesem System ausgestattet ist, um den Fehlerspeicher schnell und einfach auslesen zu können. Zwar besitzen Fahrzeuge ohne OBD2-System unter Umständen auch einen derartigen Speicher, jedoch ist dessen Prüfung durch die je nach Hersteller unterschiedlichen vorhandenen Anschlüsse sowie spezifische Erfassungsprinzipien deutlich komplizierter. Solltet ihr ein solches Fahrzeug besitzen, ist der Besuch einer Werkstatt für das Auslesen des Speichers in jedem Fall zu empfehlen.

Wurde euer Auto jedoch frühestens im Jahr 2001 (Benziner) oder 2004 (Diesel) gebaut, verfügt es verpflichtend über OBD2 und damit auch über eine entsprechende Schnittstelle in Form einer genormten Anschlussbuchse für das Auslesen des Fehlerspeichers. Diese befindet sich immer im Umkreis von etwa einem Meter um den Fahrer herum und ist bei den meisten Fahrzeugen unter dem Armaturenbrett angeordnet. Auch der Platz unter dem Aschenbecher oder die Mittelkonsole sind mögliche Einbauorte, die ihr bei eurer Suche überprüfen solltet. Ist die Buchse auch auf einen zweiten Blick nicht aufzufinden, kann ein Blick in das Fahrzeughandbuch helfen.

Welche zusätzlichen Hilfsmittel werden zum Auslesen benötigt?

Je nachdem über welches Medium ihr den Speicher auslesen möchtet, braucht ihr dazu unterschiedliche Geräte oder Software. Die erste Möglichkeit besteht in der Verwendung eines einfachen und relativ kostengünstigen Diagnosegeräts, welches ihr lediglich mit der OBD2-Schnittstelle verbinden müsst. Anschließend könnt ihr die gespeicherten Fehlermeldungen in Form der vierstelligen Codes auf dem in das Gerät integrierten Display ablesen. Je nach Fahrzeugmodell und Diagnosegerät benötigt ihr eventuell zusätzlich noch einen Adapter für die Verbindung zwischen Gerät und Auslesebuchse, den ihr, ebenso wie das Gerät selbst, beispielsweise über das Internet erwerben könnt. Neben dem Auslesen des Speichers ist mithilfe des Diagnosegeräts auch das Löschen der Daten möglich.

Benutzt ihr für das Auslesen des Fehlerspeichers euren Laptop, ist ein sogenannter Diagnose-Adapter notwendig, mit dem ihr den Laptop mit der OBD2-Schnittstelle verbinden könnt. Analog zur oben beschriebenen Verwendung des Diagnosegeräts kann auch hier, abhängig vom Fahrzeug, ein zweiter Adapter erforderlich werden. Zusätzlich braucht ihr eine spezielle Software, über welche die gespeicherten Codes auf eurem Laptop angezeigt werden.

wofür braucht man den fehlerspeicher im auto

Und da heutzutage ja die meisten Dinge auch über das allgegenwärtige Smartphone gesteuert und erledigt werden können, haben wir uns gefragt, ob auch der Fehlerspeicher eines Fahrzeugs darüber geprüft werden kann. Die Antwort lautet „Ja“. Lediglich einen Bluetooth-OBD2-Stecker müsst ihr euch dafür besorgen, um das Handy mit dem Auto verbinden zu können. Die darüber hinaus notwendige App kann – oftmals sogar kostenfrei – einfach heruntergeladen und auf eurem Smartphone installiert werden.

Funktioniert das Auslesen auch ganz ohne technische Geräte?

Tatsächlich gibt es auch eine Möglichkeit den Fehlerspeicher, ohne weitere technische Hilfsmittel auszulesen, sofern euer Fahrzeug ein elektronisches Gaspedal besitzt. Dies sollte insbesondere bei vielen neueren Autos bereits verbaut sein.

Da dieses Gaspedal über einen Sensor mit den Steuergeräten des Fahrzeugs verbunden ist, können darüber die gespeicherten Meldungen verschlüsselt – über eine Art „Morsen“ – angezeigt werden. Wichtig ist bei dieser Methode die Motorkontrollleuchte, da deren Aufblinken die entsprechenden „Morse-Zeichen“ darstellt. Durch mehrmaliges Blinken dieser Leuchte werden nacheinander vier Ziffern wiedergegeben, die dann den Fehlercode bilden. Einmal aufleuchten steht dabei für die Zahl Eins, zehnmal blinken für die Ziffer Null.

Wollt ihr diese Vorgehensweise einmal ausprobieren, müsst ihr zunächst im ausgeschalteten Zustand des Autos das Brems- und das Gaspedal komplett durchtreten. Bei einem Automatikgetriebe ist der Hebel auf „D“ zu positionieren. Anschließend wird der Zündschlüssel bis zur Position „Zündung“ gedreht, woraufhin die Motorkontrollleuchte aufblinkt und in kurzen Intervallen die Ziffern für den gespeicherten Fehlercode wiedergeben sollte. Der Code wiederholt sich, sodass ihr genügend Zeit habt, ihn euch zu notieren.

Hier einmal ein Beispiel:

10 x Blinken – PAUSE – 2 x Blinken – PAUSE – 3 x Blinken – PAUSE – 2 x Blinken

Daraus ergibt sich der Code P0232, welcher für ein Problem mit der Kraftstoffpumpe steht.

Wann solltet ihr trotzdem eine Werkstatt aufsuchen?

Doch auch wenn das Auslesen des Fehlerspeichers selbst für einen Laien relativ einfach durchführbar ist, kann auf den Besuch einer Werkstatt in vielen Fällen trotzdem nicht verzichtet werden, da die auf das reine Auslesen folgende Interpretation der Fehlercodes oft das Wissen eines Fachmannes erfordert. Zwar ist es möglich im Internet die Beschreibungen zu finden, die den einzelnen Codes zugeordnet sind, jedoch ist auch dann meist noch nicht eindeutig klar, wie die Fehler behoben werden können oder ob es sich überhaupt um ein relevantes Problem handelt.

Auch können sich Mitarbeiter einer Autowerkstatt, die beispielsweise über ein etwa 10.000 Euro teures Gutmann-Diagnosegerät verfügt, bei komplizierten Defekten durch die Hotline des Herstellers helfen lassen. Ausgebildete Fachleute nehmen sich dort der jeweiligen Problematik an und geben der Werkstatt anschließend eine fundierte Rückmeldung über den angegebenen Fehler und dessen Reparatur.

In jedem Fall solltet ihr darauf verzichten, vor Besuch einer Werkstatt den ausgelesenen Fehlerspeicher zu löschen, wenn ihr euch nicht vollkommen sicher seid, dass die gespeicherten Meldungen keine Relevanz besitzen.

Was kostet das Auslesen denn nun insgesamt?

Die verschiedenen Möglichkeiten für das Auslesen des Fehlerspeichers haben wir nun näher betrachtet und möchten für euch zum Schluss noch die Kosten für diese unterschiedlichen Methoden kurz zusammenfassen.

Sucht ihr mit eurem Fahrzeug zur Prüfung der Fehlermeldungen eine Werkstatt auf, müsst ihr, abhängig vom Fahrzeugmodell, mit Kosten zwischen 25 und 60 Euro rechnen. Teilweise wird der Fehlerspeicher in einigen Vertragswerkstätten jedoch auch kostenlos ausgelesen. Nach Möglichkeit solltet ihr vorher in der gewählten Werkstatt nachfragen.

Realistische Preise für ein einfaches OBD2-Diagnosegerät liegen zwischen 30 und 100 Euro. Deutlich niedrigere Preise sind auf jedem Fall mit Vorsicht zu betrachten, da es sich hierbei um Fälschungen handeln könnte, die nicht zuverlässig funktionieren. Hinzu kommen eventuell noch etwa 5 bis 10 Euro für einen spezifischen Adapter, um das entsprechende Gerät an die OBD2-Schnittstelle anschließen zu können.

wieviel kostet fehlerspeicher auslesen

Einen Bluetooth-Adapter, um die Verbindung zwischen Auto und Smartphone herzustellen, bekommt ihr bereits ab etwa 10 bis 15 Euro. Die benötigte App ist in den meisten Fällen kostenlos.

Was ist die Carly App?

Die Carly App ist eine Diagnose App für euer Smartphone, mit der ihr kinderleicht den Fehlerspeicher eures Autos auslesen könnt. Aber Carly kann noch viel mehr als nur das. So könnt ihr zum Beispiel auch individuelle Einstellungen, auch codieren genannt, mithilfe der App vornehmen und euer Auto so auf euch anpassen. Eine weitere praktische Funktion ist der Gebrauchtwagencheck. In Deutschland werden pro Jahr rund 30% der verkauften Gebrauchtwagen Opfer einer Tachomanipulation. Die dadurch entstehenden Schäden bewegen sich im dreistelligen Millionenbereich. Mit Carly könnt ihr eine mögliche Tachomanipulation aufdecken und euch so mehrere tausend Euro sparen. Die App kostet zwischen 21 und 80€ pro Jahr plus den benötigten Adapter von Carly für 59,90€, welchen ihr aber nur einmal erwerben müsst. Durchschnittlich sparen Nutzer der Carly App rund 500€ im Jahr. Ladet euch einfach mal die gratis Lite Version der App herunter und seht selbst, was ihr alles machen könnt.

Denke daran, dass jedes Auto unterschiedliche Software und Module eingebaut hat. Daher variieren die spezifischen Funktionen von Modell zu Modell.


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