Alle Fahrzeuge sind heutzutage mit einer Vielzahl elektronischer Geräte ausgestattet. Und wenn es um Fehler oder Probleme geht, muss man stets eine Werkstatt aufsuchen … was ziemlich teuer ist. Wenn ihr das Auto selbst diagnostizieren könntet, wäre es sehr praktisch. Doch wie wird eine Diagnose überhaupt durchgeführt und was kosten die entsprechenden Geräte? Dieser Frage sind wir auf den Grund gegangen.
Also, was kostet ein Diagnosegerät? Die Kosten hängen davon ab, ob ihr ein teureres Gerät für alle Fahrzeugtypen wählt oder ein Kfz-Diagnosegerät für die gängigsten Automarken. Ein Diagnosegerät, das für alle Marken kompatibel ist, würde um die 500 Euro kosten. Nur Autowerkstätten benötigen unbedingt teure Allround-Ausrüstung, da ihre Kunden unterschiedliche Fahrzeugtypen haben. Ein Gerät für die gängigen Marken dagegen ist bereits ab 35 Euro zu haben. Für euch als Privatnutzer ist so ein Gerät völlig ausreichend. Bei Geräten mit Preisen weit unter 40 Euro solltet ihr vorsichtig sein. Weil normalerweise ihre Leistung stark eingeschränkt ist.
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Unsere Recherche der Kfz Diagnosegeräte zeigt auf, dass es Apparate aus vielen unterschiedlichen Preisbereichen gibt, die auf unterschiedliche Weise funktionieren. Letztendlich ist aber der Preis nicht das allein ausschlaggebende Kriterium, um das für euch geeignete Diagnosegerät zu finden.
Nachfolgend haben wir für euch die besten Tipps zusammengeschrieben und zeigen euch auch, was soll ein Diagnosegerät kosten und worauf soll man beim Kauf achten.
Was ist und wozu wird ein KFZ Diagnosegerät benötigt?
Mit einem KFZ Diagnosegerät könnt ihr die Fehlercodes und die Daten von den Steuergeräten und der Bordelektronik eures Fahrzeuges auslesen und anzeigen lassen. Mit vielen modernen KFZ Diagnosegeräten ist es möglich, die Fehler zu beheben und den Fehlercode entsprechend zu löschen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Service-Anzeige, die den Fahrer oft stört. Ihr müsst das Gerät nur an die vom Auto bereitgestellte Schnittstelle anschließen, und die Fehleranalyse wird normalerweise automatisch gestartet.
Neben Fehlercodes lesen Diagnosegeräte auch Motordaten wie die Kühlmitteltemperatur und den Benzinverbrauch aus. Ihre Daten erhalten Diagnosegeräte aus der OBD, welche mit den Steuergeräten des Autos verbunden ist. Durch ein Kfz Diagnosegerät lassen sich einige Werkstattbesuche oder sogar Abzocken vermeiden. Das Gerät bereitet euch auf die richtige Diagnose eures Fahrzeuges vor, sodass ihr für keine Reparaturen mehr zahlen solltet, die euer Auto gar nicht benötigt.
Ein Kfz Diagnosegerät ist für jeden Autobesitzer empfehlenswert. Mit einem solchen Gerät könnt ihr Fehler selbst und rasch finden und Zeit bei der Fehleranalyse in der Werkstatt sparen, was manchmal auch kostspielig sein kann. Auch wenn ihr einmal im Urlaub seid, kann ein Fahrzeugscanner die Rettung sein, sodass ihr euch nicht auf die stressige Suche nach der nächsten Werkstatt begeben müsst.
Redakteur bei Autozeitung.de:
Meist kommen Fehlermeldungen am Auto zu den ungebetensten Momenten wie zum Beispiel im Urlaub. Mit der Anschaffung eines Diagnosegeräts für das Auto kann man in solchen Momenten schonmal grob checken, was für ein Problem das Fahrzeug hat und ob der sofortige Besuch in der Werkstatt wirklich nötig ist. Oft sind nur Kleinigkeiten wie ein Sensor öder Ähnliches defekt. In vielen Fällen ist die Weiterfahrt dann noch für einige Zeit möglich und man muss sich keine Sorgen machen.
Welche Diagnosegeräte gibt es?
Es gibt eine Vielzahl von Diagnosegeräten, und die Preise variieren stark. Der Preis liegt je nach Marke und Service zwischen 20 und 5.000 Euro.
Außer Geräten mit Tastatur oder Touchscreen und Display gibt es noch zwei andere Möglichkeiten des Verbindungsaufbaus, und zwar Bluetooth und OBD-/OBD-2-Anschluss.
Im Folgenden werden wir euch die beiden Anschlusstypen genauer erklären.
Bluetooth-Diagnosegeräte
Ein großer Vorteil von Bluetooth-Diagnosegeräten ist, dass sie ein geringer Energieverbrauch demonstrieren. Ein anderer großer Vorteil wäre, dass sie kabellos funktionieren. Ihr verbindet euren Fahrzeugscanner dafür ganz einfach mit eurem Auto, so wie ihr es von eurem Smartphone oder Handy gewohnt seid. Moderne Fahrzeuge sind ausnahmslos mit Bluetooth-Funktion ausgestattet.
Vorteile von Bluetooth-Diagnosegeräten:
- geringer Energieverbrauch
- kabellos
- wenig störungsempfindlich
Nachteile von Bluetooth-Diagnosegeräten:
- geringe Bandbreite
- geringe Reichweite
- für ältere Fahrzeugmodelle nicht geeignet
OBD bzw. OBD-2-Diagnosegeräte
Herkömmliche OBD-Diagnosegeräte werden über ein Kabel mit dem OBD-Anschluss des Fahrzeugs verbunden. OBD ist die Schnittstelle zwischen dem Auto und dem Diagnosegerät. Bei OBD 1 handelt es sich lediglich um die Vorgängerversion von OBD 2. Ältere Kraftfahrzeuge sind mit dem OBD 1 – Anschluss ausgestattet, modernere mit dem OBD 2. Es gibt aber auch OBD-2 Diagnosegeräte die über Wlan oder Bluetooth verbunden werden.
Der größte Vorteil von OBD-Diagnosegeräten liegt daran, dass sie für jedes Fahrzeugmodell geeignet sind. Es gibt aber auch weitere Vorteile, die wir unten aufgelistet haben:
- für jedes Automodell geeignet
- schneller Anschluss
- schnellerer Datenaustausch
Nachteile von OBD-Diagnosegeräten:
- Reichweite von Länge des Kabels abhängig
- Kabel notwendig
- Wenn das Kabel verloren geht oder kaputt ist, kann man keine Verbindung herstellen
Worauf sollte beim Kauf eines Kfz Diagnosegerätes geachtet werden?
Zunächst solltet ihr euch gut überlegen, wofür genau ihr das Gerät benötigt. Soll es nur für ein Fahrzeug oder für mehrere verwendet werden? Wer nur sein eigenes Auto gelegentlich auf Fehler prüfen möchte, kann sich für ein einfaches Gerät für das passende Modell entscheiden. Wichtig zu wissen ist, dass oft nur Diagnosegeräte für die bestimmten Automarken herstellerspezifische Fehlercodes auslesen können. Günstigere Multimarken-Geräte können dies meistens nicht, weshalb ihre Fehleranzeige unvollständig ist. Viele Geräte erkennen Fahrzeuge oft nicht, die neuer sind als die Software selbst. Neuere Fahrzeuge werden in diesem Fall erst nach einem Update des KFZ Diagnosegerätes erkannt. Leider spiegelt sich die Möglichkeit zur Aktualisierung auch im Preis des Geräts wider. Unabhängig davon, ob das Gerät über ein Farbdisplay oder ein Schwarzweißdisplay verfügt, durch Batterie oder Akku betrieben wird und welche Größe es maximal bzw. minimal haben soll, sind letztendlich persönliche Entscheidungen, die sich im Preis bemerkbar machen.
Es gibt einige wesentliche Aspekte, auf die ihr vor dem Kauf eines Diagnosegerätes besonderes achten solltet. Zu ihnen zählen:
- Funktionsumfang
- Verbindungsart
- Bildschirm
- Update Möglichkeiten
Wir haben für euch die wichtigsten Begriffe zusammengestellt
Um eine richtige Kaufentscheidung zu treffen, ist es von großem Vorteil zu wissen, welche Bedeutungen sich hinter bestimmten Abkürzungen und technischen Begriffen verbergen. Daher haben wir für euch die wichtigsten Begriffe zusammengestellt:
- DTC: Diagnostic Trouble Code (Fehlercodes, die Ihnen das Kfz Diagnosegerät anzeigt)
- EOBD: Europäische Variante der OBD-Norm – gilt für alle Fahrzeuge im europäischen Raum ab Baujahr 2001 oder für Diesel ab 2004
- OBD: On-Board-Diagnose
- OBD 2: Zweite, weiterentwickelte Generation der On-Board-Diagnose
- CAN Bus: CAN bedeutet Controler Area Network – Datenautobahn im KFZ
- VAG: Der Begriff bedeutet Volkswagen-Aktiengesellschaft. Es war vor Jahren geplant, mehrere Automarken unter einem Dach zu vereinen. Der Begriff wird nicht mehr verwendet. Heute meint er alle Fahrzeuge von VW, Audi, Skoda und Seat. Es gibt allerdings noch einige VAG-Diagnosegeräte, die nur für diese Automarken geeignet sind.
Was kosten Updates und wie häufig sind diese? Sofern ihr ein updatefähiges Gerät erworben habt, sind die Updates kostenlos. Die Updates erfolgen in der Regel etwa viermal im Jahr. Diese sind im Downloadbereich des Herstellers frei zugänglich. Man benötigt also dafür keine Zugangsdaten.
Wie wird eine Diagnose durchgeführt?
Sobald eine Kontrollleuchte im Cockpit aufleuchtet, könnt ihr den Fehler mithilfe eines KFZ Diagnosegerätes selbst ablesen und gegebenenfalls beheben oder in die Werkstatt fahren. Eine Diagnose läuft normalerweise wie folgt ab:
Zuerst OBD Anschluss finden: Die OBD Schnittstelle befindet sich im Auto nicht immer an der gleichen Stelle. Es ist aber davon auszugehen, dass sie sich in der Nähe des Lenkrads befindet. Wer keine Lust hat zu suchen bzw. die Schnittstelle nicht finden kann, wird in der Gebrauchsanleitung des Fahrzeuges fündig werden.
Als Nächstes KFZ Diagnosegerät anschließen: Sobald ihr die OBD Schnittstelle des Fahrzeuges gefunden habt, könnt ihr das Diagnosegerät an das Auto anschließen. Je nach Modell und Baujahr funktioniert dies per Kabel oder Bluetooth.
Anschließend Fehlercodes auslesen: Nach dem Anschließen des Diagnosegerätes an das Fahrzeug sollte der Fehlercode ausgelesen werden. Einige Modelle übersetzen den Code direkt, sodass ihr das Problem sofort erkennen könnt. Wenn ihr nur reinen Code seht, müsst ihr ihn selbst übersetzen.
Wann lohnt sich die Investition?
Wenn ihr professionelle Diagnosegeräte kaufen möchtet, könnt ihr mit Kosten von bis zu mehreren tausend Euro rechnen. Hochwertige, professionelle Software wird von Herstellern wie Bosch, Autel, Launch und Texa entwickelt. Im Allgemeinen funktionieren diese Geräte zuverlässiger als billige Diagnosegeräte. Die Bedienung teurer Modelle ist in der Regel einfacher und schneller. Darüber hinaus werden teure Geräte häufiger aktualisiert, sodass sie immer auf dem neuesten Stand bleiben. Bei günstigeren Modellen ist dies normalerweise nicht verfügbar. Hochpreisige Geräte werden hauptsächlich in professionellen Autowerkstätten eingesetzt.
Für Normalverbraucher lohnt es sich normalerweise nicht, in solche Spezialgeräte zu investieren. Die Kosten übersteigen hier in der Regel den Nutzen. Zum einfachen Auslesen und Löschen von herkömmlichen Fehlercodes eignen sich auch die günstigen Vergleichsprodukte ziemlich gut. In der Regel bieten sie jedoch weniger Funktionen und Schnittstellen.
Die Carly App
Als Alternative zu externen Diagnosegeräten stellen wir euch noch eine App vor, die wir in einem früheren Test präsentiert haben. Und zwar geht es um Carly. Die Nutzer von Carly bestätigen, dass Sie bis zu € 500 pro Jahr an Wartungskosten durch die Nutzung der App sparen konnten. Der Funktionsumfang, gerade die einzigartigen Funktionen wie der Gebrauchtwagentest oder das Codieren, sind einzigartige Funktionen, die man sonst so nicht findet. Die App ist einfach zu bedienen, kann mit BLE (Bluetooth Low Energy) oder Wlan verbunden werden und kostet gerade einmal 21-80€ im Jahr – je nach Variante. Den zusätzlichen Adapter von Carly, den man zum Verbinden braucht, kostet einmalig 59,90€ und ist auf der offiziellen Carly Website verfügbar. Damit ihr mal sehen könnt, was ihr bei eurem Wagen alles machen könnt, besteht die Möglichkeit sich die Carly Lite Version gratis im App- bzw. Play Store herunterzuladen.