Wie kann man Tachomanipulation feststellen?

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Der Automarkt ist größer denn je und damit steigen auch die Fälle von Tachomanipulation und Betrug. Eine Tachomanipulation feststellen zu können, ist oft gar nicht so einfach. Wir werden euch heute über dieses Thema aufklären!

Also, wie kann man Tachomanipulation feststellen? Im Grunde betrifft die Tachomanipulation speziell die Branche der Gebrauchtwagen. Dabei werden die Steuersysteme des Autos manipuliert und der Kilometerstand verändert. Durch Tachomanipulation wird der Wert eines Autos gesteigert, indem der tatsächliche Kilometerstand auf einen geringeren korrigiert wird. Durch die vermeidlich geringere Laufleistung des Autos kann es teurer verkauft werden. Das ist natürlich illegal, wird aber trotzdem regelmäßig gemacht. 

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In den nächsten Absätzen werden wir euch näher erklären wie eine Tachomanipulation durchgeführt wird und einen Geheimtipp um einen manipulierten Tacho festzustellen.

Wie funktioniert eine Tachomanipulation?

Es steht außer Frage, dass eine Tachomanipulation keine Gentlemen Aktion ist. Es ist Betrug, der strafrechtlich verfolgt werden kann. Dennoch sind Tachomanipulationen keine Neuheit. Die Autohersteller sehen jedoch keinen Handlungsbedarf. Das liegt auch daran, dass die meisten Autos über Händler weitergegeben werden und sich das Risiko bei einem Kauf sowieso auf den Käufer abwälzt. 

Obwohl es kein großer Aufwand wäre, Autos vor einer einfachen Tachomanipulation zu schützen wird eine Änderung von der Industrie negiert. Und wieso ist das so einfach einen Tacho zu manipulieren? Nun, Tachomanipulationen sind praktisch für jeden zugänglich und ein Kinderspiel für jeden der sich etwas mit Autos auskennt. Entsprechende Geräte gibt es ab 150€. Die nötige Software ist für rund 100€  erhältlich. Insgesamt sind das also 250 €, um den Kilometerstand des Autos zu manipulieren. Das eigentliche Zurückdrehen des Tachos dauert dann nur noch wenige Sekunden. So ist der gesamte Vorgang ein sehr simples Vorgehen, wobei die Kosten im Vergleich zu dem “Gewinn” verschwindend gering sind. 

Schätzungen zufolge ist bei jedem dritten Gebrauchtwagen der Tacho zurückgedreht. Das macht alleine in Deutschland einen geschätzten volkswirtschaftlichen Verlust von 7 Mrd.€ – Pro Jahr. Das große Problem stellt die schwere Nachweisbarkeit dar. Dazu fehlen die technischen Möglichkeiten, denn die Daten werden so überschrieben, dass nur der letzte Speicherstand einzusehen ist. Und wieder tritt hier der obige Kritikpunkt in Erscheinung: Die einzigen, die wirklich etwas dagegen tun könnten, sind die Automobilhersteller. 

In welchen Steuergeräten findet eine Tachomanipulation statt?

Wie wir jetzt wissen, wird bei einer Tachomanipulation der Kilometerstand zurückgedreht. Das ist ärgerlich, da es den Preis eines Autos verfälscht und zu weiteren Problemen bei zum Beispiel der Garantie führen kann. Trotz der einfachen Umsetzung gibt es Leute, die es besser beherrschen als andere. Dazu später mehr.

Man muss bei einer Manipulation vor allem zwischen alten und neuen Autos unterscheiden, da die Technik bei neuen KFZ’s besser ausgereift ist. So wird der Kilometerstand eines Autos bei neueren Modellen nicht nur dort gespeichert, wo man es als Fahrer/Käufer sieht. 

Moderne Autos haben Unmengen an Elektronik verbaut, um eine präzise Überwachung aller Systeme zu gewährleisten. Demnach gibt es auch eine Vielzahl an möglichen Speicherorten. Und genau das passiert auch. Im Gegensatz zu alten Autos wird bei neueren Autos der Kilometerstand gebraucht, um den Verschleiß bestimmter Teile halbwegs messbar zu machen. Wir haben für euch eine Liste mit den prominentesten Speicherorten für die Kilometeranzahl zusammengestellt. Hier ein Beispiel: Es gibt einen Zähler, der jedes Mal, wenn der Schlüssel im Zündschloss gedreht wird, mitzählt. Das ist sinnvoll, um die voraussichtliche Haltbarkeit der Zündkerzen besser einschätzen zu können. Ist ja logisch, wenn eine Zündkerze Hausnummer 5 000 Mal verlässlich funktioniert, kann eine Werkstatt Alarm schlagen und die Zündkerzen tauschen, bevor diese Gefahr laufen eines Tages beim Start zu versagen. Das war ein einfaches Beispiel, welches sich aber quer durch die Bordelektronik zieht.

Die Motorsteuerung

Die Motorsteuerung wird von den Herstellern selbst entwickelt und regelt die grundlegenden Funktionen im Motor, wobei grundlegend ein harmloser Begriff für die tatsächlich erbrachte Leistung dieses Teils ist. 

Eine der wichtigsten Eigenschaften der Motorsteuerung ist unter anderem, dass sie den Zündzeitpunkt, Druck und Temperatur des Motoröls reguliert und misst. Wo es für dieses Thema interessant wird, sind die Ausgangssignale der Motorsteuerung. Diese beinhaltet zum Beispiel die Aktivierung der Zündung. Dabei wird mitgezählt wie oft die Zündung aktiviert wurde, um besser zu verstehen, wie lange die Zündkerzen noch halten werden oder diese rechtzeitig auszutauschen sollte es zu Problemen kommen.

Über den CAN-Bus ist die Motorsteuerung mit einer Vielzahl an gleichberechtigten Steuergeräten vernetzt, die wichtig für die Kilometerstandzählung sind.

Die Getriebesteuerung

Auch in der Getriebesteuerung werden Informationen über das Alter des Fahrzeugs hinterlegt. Gerade Getriebe werden ab einer gewissen Kilometerzahl zum Sorgenkind eines jeden Autobesitzers. Und das zurecht, denn Getriebe sind eines der teuersten Teile in einem Auto. Das Steuergerät ist dabei unverzichtbar. 

Im Steuergerät für das Getriebe wird entschieden, welcher Fahrmodi gewählt wird, wie das Getriebe auf ein gewisses Verhalten des Fahrers reagiert und so weiter. Das alles hängt von mehreren Faktoren ab, beispielsweise vom Neigungswinkel des Gaspedals oder der Fahrsituation. Auch die Getriebesteuerung ist über den CAN-Bus mit anderen Steuergeräten verbunden. Und es ist ein weiterer Speicherort der Kilometerzahl. 

Das Klimasteuergerät

Im Gegensatz zu den vorherigen Steuergeräten wird im Klimasteuergerät nicht die Laufleistung in km gezählt, sondern die Betriebsstunden. Dieser Wert alleine bringt einen nicht wirklich weiter. Warum ist er also trotzdem wichtig? 

Stellt es euch so vor: Das Steuergerät läuft unabhängig von den anderen Steuergeräten immer, wenn das Auto in Betrieb ist. Es zählt also jede Betriebsminute des Autos. Wenn bei einem Gebrauchtwagen gepfuscht wurde, kann es sein, dass einer Laufleistung von 20.000 km eine unverhältnismäßig hohe Anzahl an Betriebsstunden gegenüber steht. Durch eine Division kann damit die durchschnittliche Geschwindigkeit ausgerechnet werden. Das ist nichts anderes als das, was der Bordcomputer macht, um Informationen für den Fahrer zu sammeln. 

Mit einer kleinen Rechnung wird das ganze noch deutlicher: Angenommen der Wagen hat 20.000 km Laufleistung am Tacho stehen, wobei dieser manipuliert wurde. Dem stehen 2 000 Betriebsstunden gegenüber. Was heißt das jetzt? 20.000 durch 2 000. Das ergibt 10. Im Umkehrschluss würde das bedeuten, dass dieses Fahrzeug die 20.000 km im Durchschnitt mit 10 km/h absolviert hat. Das ist selbst für einen müden Stop-and-go Fahrer, der es nicht eilig hat in die Arbeit zu kommen, unverhältnismäßig langsam. Ihr könnt das Rechenbeispiel mal bei eurem Auto zu Hause ausprobieren und werdet merken, dass die durchschnittliche Geschwindigkeit wesentlich höher ist. 

Wo liegt der Unterschied zwischen Profi und Amateur Pfuscher?

Mit dem erworbenen Wissen der obigen Absätze kann man vermutlich schon mögliche Unterschiede zwischen Profi und Amateur herauslesen. Als Amateur würden wir jemanden bezeichnen, der sich im Internet etwas schlau gemacht hat und für den verschwindend geringen Preis von 250€ die Chance sieht, große Kohle mit dem Verkauf seines alten Autos zu machen. 

Kurz am Rädchen gedreht, und schon sind je nach Modell drei bis sechstausend Euro mehr drinnen. Ein nettes Sümmchen für den Aufwand. Fast. Denn ein halbwegs Auto affiner Käufer kann das mit dem Wissen aus diesem Text schon herausfinden und den Betrüger entlarven. Aber es wäre ein Wunder, wenn es darüber nicht noch geschicktere Schummler geben würde. 

Unsere Definition von Profi: eine (fast) lückenlose Löschung aller Indiz gebenden Daten und eine mögliche Aufklärungsquote die gegen null geht. Möglich ist das, wenn der Täter weiß in welchen Steuergeräten der Kilometerstand gespeichert wird und dann den Wert manipuliert. Das klingt wieder recht leicht, aber das verlangt schon einiges an Know-how. Üblicherweise wird einem solchen Profi ein Lohn von 50€ gebürgt, für eine tiefergehende Bereinigung der legalen Daten werden dann häufig weitere 50€ fällig. Nur zur Info: Das ganze Dauert oft wenige Minuten und wird teils von herumreisenden Tätern auf einem Autobahnrastplatz gemacht. 

Gebrauchtwagencheck von Carly

Die beschriebene Situation wäre eigentlich nicht so schwer unter Kontrolle zu bringen, wenn es schon die dafür notwendigen technischen Fortschritte gäbe, um sich vor der Kilometer Betrügerei zu schützen. Und zwar ein für alle Mal, indem nicht die Auswirkungen des Problems bekämpft werden, sondern der tatsächliche Ursprung beseitigt werden könnte. 

Gebrauchtwagen Tacho manipuliert

Nichtsdestotrotz sieht es momentan nicht danach aus als würde die Automobilindustrie sich zum Handeln gezwungen fühlen. Wie wir bei dem vorherigen Punkt erklärt haben, gibt es durchaus Unterschiede bei der Durchführung einer Tachomanipulation. Die Gegebenheiten reichen weiter in das innere des Autos hinein als das bloße Verstellen der Tachoanzeige. So gibt es ein Profimilieu, wo bewusst an den Steuergeräten der Autos getrickst wird. Bei einer professionellen Aufpolierung der Daten kann man bei Versagen eines Teils auch in einer Vertragswerkstatt nur schwer nachweisen, dass das KFZ schon weitaus mehr bewegt wurde, als tatsächlich drauf steht. Jedoch gibt es Grund zur Erleichterung. 

Auch wenn die Profibetrüger genau wissen, wo was gespeichert wird, gibt es nicht immer einen Weg dort hin zu kommen. Und das ist der Punkt, wo der Gebrauchtwagencheck von Carly den Betrügern einen Schritt voraus ist: wenn alle Daten, die irgendwie erreichbar sind, zurückgedreht werden, so gibt es immer Daten, die nicht zu erreichen und damit nicht veränderbar sind. Und dann kommt es zu Ungereimtheiten. Für das freie Auge sind diese Werte nicht sichtbar, aber der Adapter von Carly liest alle Steuergeräte aus und kommt so auf versteckte Zahlen, die nicht geändert wurden. Das ist alles weitaus komplizierter als hier beschrieben, aber es soll hier um das Verständnis gehen, was der Check macht, wie er funktioniert, warum man das nicht einfach selber machen kann und wieso der Blick auf den Tachostand nicht immer die echte Welt widerspiegelt.

Denke daran, dass jedes Auto unterschiedliche Software und Module eingebaut hat. Daher variieren die spezifischen Funktionen von Modell zu Modell.


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